Die SPD in Eilenburg und Krostitz

SPD-Ortsverein Krostitz - Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Krostitz

Veröffentlicht am 18.11.2018 in Kommunales

 

Anlässlich des Volkstrauertages legten Mitglieder und Unterstützer der SPD Krostitz am Denkmal auf dem Friedhof in Krostitz auch in diesem Jahr ein Gebinde nieder.

 

Dirk Schneider, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, wies in seiner Rede darauf hin, dass der diesjährige Volkstrauertag ein besonderer Gedenktag ist:

Vor 100 Jahren fand der Erste Weltkrieg endlich sein Ende.

Für die nachkommenden Generationen bedeutet das eine hohe Verantwortung, Krieg zu verhindern und dauerhaft Frieden zu erhalten.

 

Er betonte, es sei besorgniserregend, wenn Mitglieder unserer Gesellschaft sich intolerant und ablehnend gegenüber schwachen Mitgliedern unserer Gesellschaft verhalten. Hetze und Stimmungsmache dürfen in einer Demokratie keinen Platz haben.

 

Dirk Schneider: „Als Mahnung, Gewalt und Krieg bereits in den Anfängen zu verhindern, trägt die Schleife unseres Gebindes die Aufschrift: Wehret den Anfängen!“

 

Mit einer Spende von 100 Euro unterstützen die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Krostitz auch in diesem Jahr wieder die ehrenamtliche Arbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V..

 

 

Rede des stellvertretenden Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Krostitz, Dirk Schneider, auf dem Friedhof in Krostitz:

 

Gemeinsam wollen wir heute an diesem Denkmal wieder der Opfer der beiden Weltkriege gedenken. Millionen Männer, Frauen und Kinder mussten völlig sinnlos ihr Leben lassen.

 

Der heutige Volkstrauertag ist dabei ein besonderer Gedenktag: Vor 100 Jahren fand am 11. November 1918 mit dem Waffenstillstand von Compiègne der Erste Weltkrieg endlich sein Ende. Seit Kriegsbeginn hatten etwa 10 Millionen Soldaten ihr Leben verloren. Viele verwundete Soldaten starben auch noch nach Kriegsende an ihren schweren Verletzungen. Die zurückgekehrten, oft jungen Männer, blieben nicht selten ihr ganzes Leben durch schwerste körperliche Verletzungen und psychische Leiden vom Krieg gezeichnet. Auch die Opferzahlen in der Zivilbevölkerung waren enorm, verursacht nicht nur durch Kriegshandlungen, sondern auch durch Hunger und Krankheiten.

 

Die traurigen Folgen der beiden Weltkriege bedeuten für die nachkommenden Generationen unserer Zeit eine hohe Verantwortung, um Krieg zu verhindern und dauerhaft Frieden zu erhalten. Um dieser Verantwortung nachzukommen und damit den Frieden in der Welt, in Europa und in jedem einzelnen Ort zu erhalten, ist nicht nur die Politik gefragt, sondern jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger. Nur wenn wir Solidarität und Toleranz als Grundwerte unserer Demokratie aktiv leben und verteidigen, werden wir dauerhaft friedlich zusammenleben können. Umso besorgniserregender ist es, wenn Mitglieder unserer Gesellschaft sich intolerant und ablehnend gegenüber schwachen Mitgliedern unserer Gesellschaft verhalten, die unsere Unterstützung benötigen. Die Vorfälle in Chemnitz und Köthen zeigen, dass sich eine Reihe von Bürgerinnen und Bürger von Vorurteilen und Falschinformationen leiten lassen. Solidarität und Toleranz werden völlig vergessen. Stattdessen gewinnt die Hetze gegenüber Menschen mit anderem Aussehen, anderer Herkunft oder anderer Religion die Überhand. Einzelne Vorfälle werden gezielt von rechtspopulistischen Parteien und Gruppierungen bewusst falsch dargestellt und dann instrumentalisiert, um gezielt Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. In solchen Fällen ist jede einzelne Bürgerin bzw. jeder einzelne Bürger gefragt, Zivilcourage in ihrem Wohn-, Lebens- und Arbeitsumfeld zu zeigen und rassistischen Äußerungen, Vorurteilen und Taten etwas entgegenzusetzen, um damit letztlich Gewalt und Krieg bereits in ihren Anfängen zu verhindern. Es darf nicht passieren, dass einzelne rechtspopulistische Stimmungsmacher eine bürgerkriegsähnliche, gewaltbereite Stimmung erzeugen, wie dies in Chemnitz der Fall war. Hetze und Stimmungsmache gegenüber sozial schwachen Mitgliedern unserer Gesellschaft, zum Beispiel Flüchtlingen, haben in einer Demokratie keinen Platz.

 

In diesem Sinne ergibt sich als dauerhafte Aufgabe für eine friedliche Zukunft das aktive Bewahren und Leben von Solidarität und Toleranz gegenüber allen Mitmenschen unserer Gesellschaft. Im Gedenken an die Opfer der Weltkriege, von Gewaltherrschaft und Diktatur sowie in Hoffnung auf eine friedliche und solidarische Zukunft mahnt unser Kranz: Wehret den Anfängen!