Die SPD in Eilenburg und Krostitz

SPD-Ortsverein Krostitz zum Volkstrauertag - Gedenkveranstaltung in Krostitz

Veröffentlicht am 19.11.2017 in Kommunales

Die SPD-Krostitz nahm an der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Friedhof in Krostitz teil. Neben der Teilnahme an der Gedenkveranstaltung spendeten Mitglieder der SPD-Krostitz anlässlich des Volkstrauertages erneut, wie bereits im vergangenen Jahr, zugunsten des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. In diesem Jahr betrug die Spendensumme insgesamt 80 Euro. Damit möchten die Mitglieder des Ortsvereins die Arbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. würdigen, der sich insbesondere der Pflege und Instandhaltung deutscher Kriegsgräber im Ausland ehrenamtlich widmet.

Zur Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof in Krostitz trug der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Dirk Schneider, folgende Rede vor:

Gemeinsam wollen wir heute wieder - stellvertretend für die Millionen Männer, Frauen und Kinder, die ihr Leben völlig sinnlos lassen mussten - der an diesem Denkmal namentlich genannten Opfer der beiden Weltkriege gedenken.

 

Der ehemaligen Bundespräsident Joachim Gauck zum Volkstrauertag 2016:

Totengedenken

Wir denken heute

 an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

 

Wir gedenken

 der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

 

Wir gedenken derer,

die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

 

Wir gedenken derer,

die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

 

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage,

um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung,

um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte,

die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

 

 

Wir gedenken heute auch derer,

die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

 

 

Wir trauern mit allen,

die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“ 

(Totengedenken zum Volkstrauertag, Bundespräsident Joachim Gauck, Volkstrauertag 2016).

 

Um dieser Verantwortung nachzukommen und damit den Frieden in der Welt, in Europa und in jedem einzelnen Ort zu erhalten, ist nicht nur die Politik gefragt, sondern jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger. Nur wenn wir Solidarität und Toleranz als Grundwerte unserer Demokratie aktiv leben und verteidigen, werden wir dauerhaft friedlich zusammenleben können. Jede einzelne Bürgerin bzw. jeder einzelne Bürger ist gefragt, Zivilcourage in ihrem Wohn-, Lebens- und Arbeitsumfeld zu zeigen und rassistischen Äußerungen, Vorurteilen und Taten etwas entgegenzusetzen, um damit letztlich Gewalt und Krieg bereits in ihren Anfängen zu verhindern. Umso besorgniserregender sind die Ergebnisse der letzten Bundestagswahlen, in denen rechtspopulistische Parteien Zuwächse bei den Abstimmungsergebnissen verzeichnen konnten. Gerade diese Parteien gewinnen Wählerinnen und Wähler mit Hetze und Stimmungsmache gegenüber sozial schwachen Mitgliedern unserer Gesellschaft, zum Beispiel Flüchtlingen, die unsere Unterstützung und Solidarität dringend benötigen. Lösungen für ihre Kritikpunkte bieten sie nicht an! Wer solche einfachen Parolen glaubt und unterstützt, gefährdet nicht nur den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, sondern auch den Erhalt des Friedens. In diesem Sinne ergibt sich als dauerhafte Aufgabe für eine friedliche Zukunft das aktive Bewahren und Leben von Solidarität und Toleranz gegenüber allen Mitmenschen unserer Gesellschaft.

 

Im Gedenken an die Opfer der Weltkriege, von Gewaltherrschaft und Diktatur sowie in Hoffnung auf eine friedliche und solidarische Zukunft legen wir diesen Kranz nieder.

 

Gestatten Sie mir zum Schluss noch einen Hinweis:

Die zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Bundestag wird heute um 13.30 Uhr von der ARD übertragen.

 

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

 

Dirk Schneider, Vorsitzender der SPD Krostitz